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Mittwoch, 08 März 2023 09:13

Weltfrauentag

Weltfrauentag

Internationaler Frauentag, Weltfrauentag oder feministischer Kampftag – egal, wie ihr den heutigen Tag nennt: Im Zentrum steht die Gleichberechtigung von allen Geschlechtern. Seit den 2000ern wird der 8. März jedoch zunehmend für kapitalistische Zwecke instrumentalisiert: plötzlich lockt der Handel mit Rabatten. Dabei geht es beim Weltfrauentag damals wie heute um nichts anderes als grundlegende Rechte!

1910 fordert die deutsche Sozialistin Klara Zetkin die Einführung eines Frauentages. Ein Jahr später wird der 1. Frauentag in Dänemark, Deutschland, Österreich-Ungarn und der Schweiz gefeiert. In Wien gehen rund 20.000 Menschen auf die Straße - ihre dringendste Forderung: das Wahlrecht für Frauen. Am 8. März 1917 demonstrieren anlässlich des Frauentages in St. Petersburg Arbeiterinnen, Bäuerinnen und Soldatenfrauen und lösen damit die Februarrevolution aus. Um an die Rolle der Frau in der Revolution zu erinnern, wird 1921 der 8. März als internationaler Gedenktag vorgeschlagen.

Seither wird am Internationalen Frauentag auf die noch immer bestehende Ungleichheit zwischen den Geschlechtern aufmerksam gemacht. Doch auch die Errungenschaften der Frauenbewegung werden thematisiert. Es folgen ein paar Meilensteine der Gleichberechtigung in Österreich:

  • 1918 wird das Wahlrecht für Frauen eingeführt
  • 1948 wird erstmals eine Frau Bürgermeisterin
  • 1975 wird der Schwangerschaftsabbruch bis zum 3. Monat erlaubt
  • Erst ab 1975 dürfen Frauen ohne Zustimmung ihres Mannes arbeiten
  • Und erst 1989 wird die Vergewaltigung in der Ehe strafbar
  • 1990 wird Johanna Dohnal erste Frauenministerin und die Väterkarenz eingeführt
  • 1993 tritt das Gleichbehandlungsgesetz in Kraft
  • 2006 wird Barbara Prammer erste Präsidentin des Nationalrats
  • Erste Bundeskanzlerin wird 2019 Brigitte Bierlein

Ob in der Politik oder Privatwirtschaft: Frauen sind in Führungspositionen deutlich seltener vertreten, ihr Gehalt fällt durchschnittlich geringer aus. Wer sagt, Frauen seien selbst schuld, weil sie sich für die falschen Jobs entscheiden und schlecht in Gehaltsverhandlungen sind, der ignoriert strukturelle Probleme, die dahinter stecken. Solange Frauen weiterhin den Großteil der unbezahlten und zeitintensiven Pflegearbeit von Familienangehörigen übernehmen und sich für Kind oder Karriere entscheiden müssen, kann von Gleichberechtigung keine Rede sein. 

Weltweit gibt es natürlich eine Vielzahl anderer Probleme. Frauen sind deutlich häufiger Opfer von digitaler Belästigung und Gewalt. Wer heute ein Zeichen setzen will: Am Nachmittag finden in Wien gleich zwei Frauentags-Demonstrationen statt. Auch das Wiener Rathaus lockt heute mit einem umfangreichen Programm. Einige Museen und Bibliotheken bieten dieser Tage außerdem spannende Sonderausstellungen - und Führungen an, manche sogar bei freiem Eintritt. 

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